Ein Tiercoach unterstützt Hund, Katze oder Pferd darin, sich selbst und den Menschen mehr zu vertrauen. So sind dann auch neue oder aufregende Situationen gar nicht mehr so schlimm. Welche Talente musst du mitbringen, um es selbst zu können?

Hast du das Zeug zum privaten oder beruflichen Tiercoach? Lass uns mal sehen …

Hast du die besondere Gabe, dass sich Tiere in deiner Gegenwart leicht entspannen oder eher skeptische Tiere dir schneller vertrauen als anderen Menschen? Ja, dass Tiere teilweise sogar regelrecht deine Nähe suchen und es so scheint, als würden sie sich an deiner Energie „bedienen“, um aufzutanken und sich gestärkt zu fühlen?

Bist du feinfühlig und siehst leichter als andere Menschen in deinem Umfeld, was ein Tier gerade braucht? Und hast du viel Mitgefühl mit sensiblen Tieren, die hin und wieder in dieser von Menschen dominierten Welt überfordert sind?

Vielleicht hast du es privat oder beruflich immer wieder mit ängstlichen oder sehr feinfühligen Tieren zu tun? Tiere aus dem Tierschutz oder ehemalige Straßentiere, die in ihrem neuen Zuhause erstmal „auftauen“ müssen und den Menschen noch nicht ganz vertrauen? Tiere, die schon einiges mitgemacht haben? Oder Findlingstiere, die noch halb wild sind?

Vielleicht hast du selbst so ein wundervolles Tier zu dir genommen, das von außen betrachtet nicht so „leicht zu handlen“ ist, weil es in vielen Situationen unsicher ist, die für uns Menschen normal sind (Silvester, Menschenmengen, im Auto transportiert werden etc.)? Oder du arbeitest als Tierarzt /-ärztin, Tierphysiotherapeut/-in, Hundetrainer/-in, Tierkommunikator/-in o.ä. und erlebst dabei immer wieder Tiere, die sich nicht anfassen wollen, die schnell von Geräuschen überfordert sind oder die keine neuen Situationen mögen?

Und du fragst dich nun, wie du diesen Tieren besser helfen und deine Talente noch gezielter einsetzen kannst?

Ein Tiercoach ist niemand, der alles „besser“ weiß und den Tieren seinen Weg aufzwängt oder Druck ausübt. Die wichtigsten Fähigkeiten, die du brauchst, sind: Mitgefühl, dich in die Sichtweise des Tiers einspüren, wahrnehmen, wo es bei dem Tier „hakt“ (warum es noch nicht vertrauen kann) und das Tier mental auf neue Situationen vorbereiten.

Wie Tiercoaching ergänzen und erweitern kann, was du ohnehin schon tust

Gehst du bereits zum Hundetraining oder bist selbst Hundetrainer/-in? Gehst du, wenn dein Tier krank ist, mit ihm zum Tierheilpraktiker oder Tierarzt oder bist vielleicht sogar selbst ein Gesundheitsexperte für Tiere?

Das alles wird durch einen Tiercoach nicht ersetzt. Doch ein Coach kann mit einem Tier an Punkten arbeiten, die in anderen Bereichen oft ausgeklammert werden: Der mentalen inneren Stärke!

Eigentlich ist es doch ganz logisch: Wenn wir Menschen an uns zweifeln und uns etwas nicht ganz zutrauen, aber es gerne können möchten, suchen wir uns auch einen Coach! Ähnlich geht das bei den Tieren.

Aber Halt! Falls du jetzt denkst: „Coaches sind doch diese Menschen, die aufdringliche Werbung auf Social Media schalten, dass sie dich angeblich reich machen oder dass sie den perfekten Weg für XYZ kennen – und dann ist das doch alles nur gelogen“ – lass uns mal kurz klären, was ich mit Coaching eigentlich meine:

Ich selbst habe 2014 als Tierkommunikatorin gestartet und schnell gemerkt, dass es nicht so viel bringt, wenn ich „nur“ übersetze, was Tiere sich von ihren Menschen wünschen. Oftmals braucht es mehr als das: Kompetenzen, die der Tierhalter sich aneigenen darf (zB ganz entspannt zu bleiben in stressigen Situationen) und natürlich auch, dass die Tiere im Alltag gut unterstützt werden.

Als ich merkte, dass mein bisheriges Wissen nicht bei ängstlichen oder sehr sensiblen Tieren ausreichte, machte ich mehrere Ausbildungen, darunter auch eine Coachingausbildung für Menschen. Und da wurde mir erst so richtig bewusst, was Coaching wirklich ist:

Du hörst deinem Klienten (Mensch oder Tier) aufmerksam zu, stellst Fragen und bist präsent mit ihm oder ihr. Gemeinsam schaut ihr euch neue Möglichkeiten an und löst dabei innere Blockaden wie störende Glaubenssätze (die sind bei den Tieren nicht wirklich relevant, aber bei Menschen), Ängste und Zweifel auf.

Im Grunde begleitest du deinen Klienten dahin, das Ziel, das er oder sie für sich verfolgen möchte, ganz  leicht aus innerem Antrieb und voller Selbstvertrauen zu erreichen. Dabei schaut ihr euch an, welche Ressourcen (Fähigkeiten, Stärken usw.) er oder sie schon hat und was vielleicht noch zusätzlich erarbeitet werden muss.

Je weiter ich danach in meiner Arbeit gekommen bin (schließlich auch mit meiner eigenen Methode Animal Creation®), umso klarer wurde mir: Das lässt sich auch wunderbar mit den Tieren machen! Und du kannst es sowohl ohne Vorkenntnisse in Tierkommunikation o.ä., als auch als Profi erlernen, der bereits andere Methoden hat und sich wünscht, dass diese noch leichter greifen: Indem der jeweilige Hund, Katze oder Pferd ganz entspannt ist und sich selbst und der Situation mehr vertraut.

Der Weg zum Tiercoach

Als Tiercoach solltest du grundsätzlich die Qualitäten mitbringen oder entwickeln, die ich für dich im Schaukasten aufgeführt habe. Die Fähigkeiten, die in einem Kurs oder einer Ausbildung dann zusätzlich noch erlernt, bzw. vertieft werden, sind (so wie ich es beibringe):

1. Tiere verstehen – Versetze dich in Tiere hinein

Diese Fähigkeit ist eine, die du schon längst nutzt – egal, ob du nun ausgebildete Tierkommunikatorin bist oder nicht! Denn eigentlich sind wir die ganze Zeit in Kommunikation mit Tieren. Und wenn du hier mitliest, wirst du auch ein empathischer Mensch sein, der sich in andere hineinversetzen kann. Aus meiner Sicht ist das alles, was es braucht.

Du wirst lernen, eine Situation aus der Perspektive des Tiers wahrzunehmen, um das Verständnis und Vertrauen zwischen euch wachsen zu lassen und natürlich auch, um zu verstehen, ob das Tier vor etwas Bestimmtem Angst hat, deine Hilfe oder eine Erklärung braucht (z.B. darüber, was beim Arzt genau passiert und dass es danach wieder nach Hause darf).

Wie genau es bei dir aussehen kann, wenn du dich in Tiere hineinversetzt, ist ganz unterschiedlich. Manch einer (der die klassische Tierkommunikation gelernt hat) bekommt da längere Botschaften der Tiere – manch ein anderer innere Bilder oder einfach ein Gefühl oder inneres Wissen, wie es dem Tier geht. Alles ist gleich „wertig“! Und du wirst sehen: Mit der Zeit wird deine Wahrnehmung eh immer schärfer.

Qualitäten, die du als Tiercoach brauchst:

  • Du hast Mitgefühl & stärkst deine Intuition, indem du dich immer wieder in Tiere hineinversetzt

  • Du bist in der Lage, Ruhe, Sicherheit und Klarheit auszustrahlen

  • Gleichzeitig kannst du Grenzen setzen & bist bereit, die Führung zu übernehmen

  • Du bist bereit, auch bei dir selbst hinzuschauen, wo du ggf. noch unklar oder unsicher bist

  • Du verzichtest auf „Besserwisserei“ und vorgefertigte Meinungen, sondern bist offen und unvoreingenommen

  • Du lässt dich nicht aus dem Konzept bringen, wenn ein Tier erst scheinbar nicht mitmacht

  • Du übst keinen Druck oder Zwang aus

2. Clearing / Blockadenlösung

Tiere haben nicht komplett dieselben inneren Blockaden / Widerstände, wie wir Menschen. Sie machen sich keine Sorgen um Geld, ob sie beliebt genug sind oder sich ihr Traumpartner bald bei ihnen melden wird :-D

Auch haben sie keine Glaubenssätze, weil sie nichts glauben und nicht über Dinge „nachgrübeln“. Dennoch gibt es Einflüsse, die die Tiere einschränken können:

  • Negative Erfahrungen in der Vergangenheit wie ein Unfall, Verlust eines Tier- oder Menschenfreunds etc. bleiben in Erinnerung und ähnliche Situationen in der Gegenwart können die negativen Gefühle, Ängste usw. natürlich wieder triggern (wenn ein Trauma bei dem Tier vorliegt, reicht Coaching allein oft jedoch nicht aus, ich empfehle hier Systemische Aufstellungen, die etwas tiefer gehen)
  • Der Körper hat Stress, Frust, Unsicherheit etc. eingeschlossen: Tiere, die mit Druck erzogen wurden und gelernt haben: „Wenn ich Frust oder Unsicherheit raus lasse, gibt es wieder Ärger“, werden entweder irgendwann rebellisch (was dann als störrisch gesehen wird) oder „lammfromm“ und schlucken diese Zustände symbolisch gesehen runter. Der Körper speichert sie in Form von Verspannungen oder die Organe geraten unter Stress. Diesen Tieren fällt es schwer, sich zu entspannen und wenn sie in ein liebevolleres Zuhause kommen, kann es sein, dass sie scheinbar aus dem Nichts „Wutausbrüche“ haben. Dies ist aber meist nur die überschüssige, angestaute Energie, die raus will
  • Die Tiere sind durch sog. Fremdenergien beinflusst: Ängste, Sorgen, Zweifel ihrer Menschen, wenn sie energetisch etwas „mittragen“ für ihren Mensch (auch körperliche Symptome), wenn am Stall oder in ihrem Zuhause oft Stress herrscht oder wenn sie immer wieder von fremden Menschen komisch angeguckt werden („Ah, ein Kampfhund? Der kann ja nicht nett sein. Er beißt bestimmt gleich“). Dies ist ein riesiger Bereich, der wirklich nicht zu unterschätzen ist, da sich viele Tiermenschen extrem viele Gedanken um ihre Tiere machen und sie das alles mitbekommen1 Manch ein Tier reagiert stärker darauf, manch eins weniger…

Als Tiercoach wirst du lernen, wie du wahrnimmst, was es in dem individuellen Fall ist und wie du das jeweilige Tier unterstützen kannst, sich davon zu befreien und wieder ganz „es selbst“ zu sein. Du wirst sehen: Tiere, die sich z.B. davon befreien, dass sie immer aufgrund ihrer Vorgeschichte Mitleid der Menschen bekommen, weil sie ja „so arm“ sind und „wohl nie wieder den Menschen vertrauen können“, blühen oft richtig auf und entwickeln eine ungeahnte innere Stärke!

Tiercoach werden3. Leading / Zu neuen Möglichkeiten einladen

Wie schon erwähnt: Ein Tiercoach ist nicht dazu da, das Tier dazu zu bringen, etwas zu tun, was nur die Menschen von ihm wollen. Wenn z.B. ein Pferd einfach nicht geritten werden möchte, wird das Ziel eines Coachings nicht sein, es doch irgendwie dazu zu bringen. Ein Tiercoach arbeitet mit dem, was auch das Tier wirklich möchte.

Dennoch kann es aufgrund der unter 2.) genannten Punkte natürlich sein, dass ein Tier aktuell noch „Nein“ zu einer Situation sagt, weil es z.B. schlechte Erfahrungen gemacht hat, die erstmal losgelassen werden wollen, bevor es offen dafür ist, etwas Neues zu lernen.

Im mentalen Leading erklärst du den Tieren neue oder ungewohnte Situationen und bereitest sie darauf vor. Manch eine Situation wie eine nötige OP lässt sich ja nicht vermeiden, aber dann kannst du dem Tier erklären, was passiert und ihm die Unsicherheit nehmen.

Außerdem kannst du besonders ängstliche Tiere mental unterstützen, indem du mit ihnen gemeinsam ihr Energiefeld stärkst und ihnen zeigst, wie sie sich in einer Situation ganz beschützt fühlen können.

Auch das geht wieder mit ganz einfachen Methoden, indem du dich in das Tier hineinversetzt, ihm ein paar Fragen stellst (auf die du übrigens nicht zwingend eine Antwort bekommen musst) und ihm dann innere Bilder, Gefühle usw. sendest, worauf genau du es vorbereiten möchtest.

An diesem Punkt ist es natürlich super wichtig, ein „klarer Sender“ zu sein, also nicht doch unbewusst deine eigenen Ängste und Unsicherheiten in Bezug auf die Situation an dein Tier oder deinen tierischen Klienten zu senden.

Wo und wie kann ich Tiercoach werden?

Wie bereits erwähnt, kannst du sowohl für dich und privat Tiercoaching lernen, um alltägliche Situationen wie Hundebegegnungen, Tierarztbesuche oder dein Tier alleine lassen, während du in den Urlaub fährst, leichter zu meistern. Oder du nutzt es als Zusatzqualifikation in deinem Tierberuf, damit deine tierischen Klienten dir bei dem, was du tust, leichter vertrauen oder du sie auf kommende Situationen wie einen Umzug mit ihren Menschen etc. vorbereiten kannst.

Aus meiner Sicht macht es Sinn, einen Tiercoaching Kurs wirklich nur als Ergänzung zu sehen und ansonsten noch mehr „Werkzeuge“ zu haben, mit denen du nicht nur das Tier, sondern auch seinen Menschen (bzw. dich selbst) unterstützen kannst.

Das kann z.B. eine Animal Creation® Coaching Ausbildung sein, in der du nicht nur lernst, Tiere zu coachen, sondern mit Hilfe der Tierkommunikation noch mehr von ihnen zu übersetzen und für ihre Menschen zugänglich zu machen, mit dem Körper der Tiere zu kommunizieren und ihn „abzuscannen“ nach Schmerzen etc., Traumata zu lösen mit Hilfe von systemichen Aufstellungen und schließlich auch den Tierhalter zu coachen, selbst der beste Alltagscoach für sein Tier zu werden.

Tiercoaching ist für mich daher nur ein kleiner Bereich meiner Animal Creation® Methode – und in der Gesamtausbildung ist es automatisch enthalten.

Wenn du es aber wie oben erwähnt, als Ergänzung zu deinen sonstigen Methoden oder privat für dich nutzen möchtest, kannst du den Kurs auch einzeln kaufen. Es ist ein Onlinekurs, den du jederzeit für dich selbst starten kannst und in dem ich dich durch alle Bereiche des Tiercoachings führe, inkl. praktischer Übungen.

Noch mehr Input gefällig?

Noch mehr zum Thema Tiercoach werden erzähle ich in diesem Video:

Wie du Tiere coachst, zu vertrauen und entspannter zu sein (privat oder im Tierberuf)

Wenn du dir dieses Video anschaust, werden Informationen an Youtube übertragen. Mehr erfährst du auf unserer Datenschutz-Seite
Seelenfreunde Tierakademie Hundetraining online Kim Ulrich

Autorin: Sonja Neuroth
Tierkommunikatorin, Animal Creation® Coach, Tierbusinesscoach, Access Consciousness Certified Facilitator, Gründerin Seelenfreunde Tierakademie

 

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